Deutscher Werkbund > Siedlungen

Der Werkbund und einzelne seiner Mitglieder errichten in mehreren Städten eigene "Werkbund-Siedlungen". Sie sollen dazu dienen, die Prinzipien des Neuen Bauens und einer zeitgemäßen Inneneinrichtung bekannt zu machen. Die sicher bekannteste Werkbund-Siedlung befindet sich in Stuttgart-Weißenhof. Sie wurde als Versuchssiedlung und Gemeinschaftsprojekt mehrerer prominenter, im Werkbund organisierter Architekten realisiert. Neben der in Teilen erhaltenen Anlage in Stuttgart existieren weitere, aber zum Teil nur sehr unvollständig erhaltene Siedlungen in Düsseldorf, Oberhausen, Köln und München sowie in Breslau, Brünn, Paris, Prag, Wien und Zürich. 2019 haben sich sechs Siedlungen zusammengeschlossen, ein "European Heritage Label" erwirkt und unter werkbund-estates.eu eine gemeinsame Website eingerichtet.

Alle Ausstellungen und Siedlungen wurden zur Planungs- und Bauzeit von entsprechender Öffentlichkeitsarbeit des Werkbunds begleitet und fanden in bestimmten Kreisen große Beachtung. Nach der Machtübernahme der Nazis 1933 wurde die Satzung des Werkbunds komplett überarbeitet und an das „völkische Denken“ angepasst. Viele Mitglieder traten angesichts dieses Richtungsschwenks unter Protest aus. Nach dem Krieg neu gegründet, ist der Werkbund bis heute in einzelnen Landesverbänden organisiert. Er knüpft aber an die Tradition der Gründungsjahre an und setzt sich für die Verbreitung eines ganzheitlichen und modernen Designbegriffs ein.

Screenshot mit Europa-Karte