Deutscher Werkbund > Mitglieder

Die Liste der frühen Mitglieder liest sich wie ein "Who‘s who" der prominenten Gestalter und Persönlichkeiten der 1910er- und 20er-Jahre. Hierzu zählen auch zahlreiche Architekten und Planer, die später beim Bau der Berliner Welterbe-Siedlungen mitwirken sollten. Unter ihnen waren etwa Bruno Taut , Martin Wagner , Leberecht Migge , Ludwig Lesser , Otto Rudolf Salvisberg , Hans Scharoun , Walter Gropius , Hugo Häring , Otto Bartning , Fred Forbat sowie die partiell beteligten Planer Max Taut und Heinrich Tessenow. Als gesamtdeutsche Vereinigung sorgte der Werkbund auch für den Austausch mit anderen Protagonisten des Neuen Bauens, etwa mit dem Frankfurter Stadtplanungsdirektor Ernst May, unter dessen Leitung sehr ähnliche Siedlungen entstanden. Man darf aber generell davon ausgehen, dass fast alle wichtigen Impulsgeber der Moderne und des Neuen Bauens voneinander wussten und ihr jeweiliges Werk gegenseitig aufmerksam verfolgten.

1933 wurde der Werkbund durch die Nationalsozialisten "gleichgeschaltet" und gemäss deren Ideen aktiv umgestaltet. Nachdem viele progressive Mitglieder ins Exil gingen bzw. unter Protest austraten, kam es in den Folgejahren zur Auflösung.

Die Neugründung erfolgte 1947 nach dem föderalistischen Prinzip mit einzelnen Werkbünden auf der Ebene der Bundesländer. Erneut unter Mitwirkung prominenter Unterstützer und Mitglieder, welche an die Arbeit des traditionsreichen Verbandes anknüpften. Neben wichtigen Gestaltern der Nachkriegsmoderne zählten auch die politischen Spitzen der frisch gegründeten Bundesrepublik dazu – etwa der erste deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer oder der erste Bundespräsident Theodor Heuss. Der heutige Landesverband "Deutscher Werkbund Berlin" (DWB) zählt etwa 230 Mitglieder (Stand 2024). Er begreift sich als Teil des gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Diskurses und bringt sich kritische und beispielgebende Stimme entsprechend ein.