Denkmal-Metropole Berlin

In Berlin existieren rund 8.000 eingetragene Denkmale, von denen rund ein Drittel aus dem 20. Jahrhundert stammen – ein international ungewöhnlich hoher Prozentsatz. Der höchstmögliche Status eines Denkmals ist die Eintragung als UNESCO-Welterbe. In Deutschland gibt es 44 Welterbestätten, von denen gleich drei auf Berlin entfallen:
1. Die "Museumsinsel" in Mitte,
2. Die "Preussischen Schlösser und Gärten" in Potsdam und Berlin und
3. die sechs "Siedlungen der Berliner Moderne".

Auch dieser Wert ist ungewöhnlich hoch und beschert Berlin neben London, Rom und Mexiko-Stadt einen der Spitzenplätze im globalen Städtevergleich. (Infos, Stand 2019)

Gut zu wissen

  • Alle Berliner Denkmale kann man online recherchieren. Und zwar in der Datenbank des Landesdenkmalamtes.
  • Jeweils am 2. Wochenende im September besteht die Möglichkeit, viele Berliner Denkmale zu besuchen und an entsprechenden Führungen teilzunehmen. Hierbei kommt man oft an Orte, die sonst nicht öffentlich zugänglich sind: Tag des Offenen Denkmals

Denkmal-Kategorien
In Denkmalschutz und Denkmalpflege unterscheidet man zwischen folgenden Kategorien:

  • Bau-Denkmale (z.B. der Fernsehturm am Alex),
  • Boden-Denkmale (z.B. Grabungen zur ersten Besiedlung am Petriplatz),
  • Garten-Denkmale (z.B. der Große Tiergarten),
  • Denkmal-Ensembles (z.B. der Ringsiedlung Siemensstadt),
  • Industrie-Denkmale (z.B. die AEG-Turbinenhalle),
  • Kunst-Denkmale (z.B. Skulpturen im öffentlichen Raum),
  • Denkmalgeschütze Interieurs (z.B. Inneneinrichtungen) sowie
  • Natur-Denkmale (z.B. Buchenwälder oder Hochmoore) und
  • Immaterielles Kulturgut (z.B. Brotbacken, Chorgesang oder Karneval).
  • Flur-Denkmale ( z.B. Gegenden mit historischen Mauer- oder Wegsystemen – meist eher im ländlichen Raum).

Aufgaben zum Thema

  • Aufgabe 1: Sucht in der Datenbank des Landesdenkmalamtes nach Denkmalen, die z.B. in der Nähe eures Wohnorts oder eurer Schule liegen. Stellt sie anderen kurz vor, vielleicht in Form eines Referats oder einer kleinen Führung. Natürlich eignen sich auch Posts bei Instagram, Snapchat, Facebook, Pinterest oder anderen sozialen Medien.
  • Aufgabe 2: Überlegt, welche Häuser, Parks, Kunstwerke oder Plätze ihr so schön findet, dass sie eigentlich auch unter Denkmalschutz stehen sollten. Recherchiert zu Geschichte, Veränderungen und möglichen Problemen heute. Stellt eine kurze Übersicht dazu her und schreibt für ein Objekt einen Antrag, der begründet warum dieses in die Denkmalliste eingetragen werden sollte.
  • Variante zu Aufgabe 2: Entwickelt einen "Denkmal-Pflegeplan" für euer recherchiertes Objekt. Dieser Plan sollte Maßnahmen für die Instandsetzung und zukünftige Pflege des Objekts vorschlagen.
  • Aufgabe 3: Welches "immaterielle" Kulturgut würdet ihr gerne als UNESCO-Welterbe registrieren. Haltet dazu eine flammende Rede, in der ihr den anderen erklärt, warum die UNESCO dies aufnehmen sollte. Überlegt eventuell, ob ihr das Ganze eher ernsthaft oder eher humorvoll-ironisch machen wollt. Beides ist möglich.
  • Aufgabe 4: Alle sechs Welterbe-Siedlungen sind als "Ensemble-Denkmal" unter Schutz gestellt. In einigen Siedlungen gibt es aber Teile, die zusätzlich noch in anderen Denkmal-Kategorien gelistet sind. Was könnte der Grund oder Vorteil sein, wenn Eintragungen in mehr als einer Kategorie erfolgt sind?
Suchmaske für eigene Recherchen in der Berliner Denkmalliste (Screenshot 28. Januar 2020)
Führung beim Tag des Offenen Denkmals, Foto: KL
Der Regierende Bürgermeister beim Festakt zum 10-jährigen Welterbe-Jubiläum 2018, Foto: BB