Bezahlbarer Wohnraum für alle

Weil immer mehr Menschen nach Berlin ziehen und die Stadt mit Neubauten nicht hinterherkommt, ist es heute speziell für junge und weniger gut verdienende Menschen immer schwerer, überhaupt noch eine bezahlbare Wohnung zu finden.

Ist das neu? Nein, eine ganz ähnliche, aber viel dramatischere Situation gab es auch Anfang der 1920er-Jahre. Damals platzte die Stadt aus allen Nähten. Die Politik musste handeln und tat dies auch. Gemeinsam mit Städteplanern und Architekten wurden Tricks und Wege ersonnen, auch für die weniger Wohlhabenden im großen Stil zu bauen. Anfang des 20. Jahrhunderts, speziell ab 1924 entstanden in den eher grünen Außenbezirken des frisch vereinigten Groß-Berlins neu angelegte Siedlungen mit vielen Grün- und Freiflächen. Sie waren für damalige Verhältnisse sehr gut ausgestattet und sind auch heute noch begehrte Wohngegenden.


Aufgaben zum Thema

  • Aufgabe 1: Recherchiert wie sich die Bevölkerung in Berlin seit 1850 entwickelt hat und stellt diese Entwicklung in Form einer grafischen Kurve dar. Welche einschneidenden historischen Ereignisse gab es und wie wirkten sie sich auf die Bevölkerungszahlen aus?
  • Aufgabe 2: Recherchiert auf welcher Grundlage man es geschafft hat, ab Mitte der 1920er-Jahre den öffentlichen Wohnungsbau so wirkungsvoll anzukurbeln. Diskutiert, ob das auch heute möglich wäre und wo eventuelle Hindernisse liegen könnten.
  • Aufgabe 3: 2019/2020 hat die Berliner Regierungskoalition aus SPD. Grünen und Linken beschlossen, einen sogenannten "Mietendeckel" einzuführen. Eine Maßnahmenpaket, dessen Eignung unter Fachleuten und den verschiedenen Interessensgruppen kontrovers diskutiert wurde. Recherchiert was es damit auf sich hat. Sammelt Pro- und Contra-Argumente und stellt diese einander gegenüber. Dies kann zum Beispiel in Form eines Rollenspiels, eines Zeitungsartikels oder eines im Abgeordnetenhaus vorgebrachten Änderungsantrags geschehen.
Transparent im Zuge von Mieterprotesten in der Karl-Marx-Allee 2019, Foto: BB