Barrierefreiheit im Denkmal

Die Forderung nach Barrierefreiheit soll Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen einen möglichst einfachen Zugang zu Bauwerken, Kultur- und Informationsangeboten ermöglichen. Aufgrund fehlender Fahrstühle und schwellenloser Hauszugänge sind die unter Denkmalschutz stehenden Welterbe-Siedlungen generell nur schlecht für Menschen mit körperlichen Einschränkungen geeignet. In der Siedlung am Schillerpark wurden aber geeignete Lösungen gefunden, mit der auch der Denkmalschutz gut leben können: Für Menschen im Rollstuhl werden speziell hergerichtete Wohnungen im Erdgeschoss zur Verfügung gestellt. Sie liegen knapp über Bodenniveau im sogenannten Hochparterre und verfügen über balkonartige Loggien. Diese verfügen normalerweise über eine umlaufend gemauerte Brüstung zu drei Seiten. An einer der beiden Schmalseiten wurde jedoch die Wand durch ein halbhohes Tor ersetzt, so dass die Loggia nun auch über eine Rollstuhlrampe befahrbar ist. Dieser neu geschaffene Zugang bietet eine Alternative zu dem eigentlichen Eingang, der auf der Rückseite des Gebäudes liegt, aber über mehrere Treppenstufen und Schwellen führt. Der kluge Schachzug des Umbaus besteht darin, dass die Rampen nach außen optisch hinter einer dezenten Holzkonstruktion verborgen werden.


Aufgaben zum Thema

  • Aufgabe 1: Schaut wie viele barrierefrei umgerüsteten Wohnungen ihr in der Siedlung Schillerpark findet.
  • Aufgabe 2: Geht auch durch andere Welterbe-Siedlungen oder besonders schön gestaltete ältere Wohngegenden, die ihr kennt, und überlegt, wo ihr als Rollstuhlfahrer überall nicht hin oder rein könntet. Überlegt, ob es Lösungen gäbe, dies zu ändern, ohne dass sich dadurch das Aussehen des Hauses wesentlich verändert.
  • Aufgabe 3: Versetzt euch in die Situation eines blinden oder stark sehbehinderten Menschen und prüft, überlegt oder recherchiert, welche Hilfen existieren, um auch für Blinde eine möglichst gefahrlose Teilnahme am öffentlichen Nahverkehr zu ermöglichen.
Normaler Zugang über die Hofseite mit Türschwelle und Treppenhaus, Foto: BB
Hinter einem Holzbrüstung verdeckte Rollstuhlrampe einer Wohnung im Erdgeschoss, Foto: BB