Vorbild für die 1950er-Jahre

In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg waren erneut große Anstrengungen nötig, um die Bevölkerung mit Wohnraum zu versorgen. Das Ideal der Nachkriegszeit und der beginnenden 1950er-Jahre war zwar das Einfamilienhaus mit Garten. Doch daran, dass die große Mehrheit der Bevölkerung sich diese Wohnform nicht leisten konnte, kam man auch außerhalb der großen Metropolen nicht vorbei. Abseits der Orts- und Stadtzentren mussten platz- und ressourcenschonende Formen des Wohnungsbaus gefunden werden. Die wenigen Siedlungen, die sich – wie die Ringsiedlung Siemensstadt – schon in den späten1920er- und frühen 1930er-Jahren vorgenommen hatten, die vorhandene Landschaft in den Geschosswohnungsbau einzubeziehen, wurden nun zum Vorbild. Das europaweite Leitbild für die 1950er-Jahre wurde die gegliederte und aufgelockerte Stadt mit behutsam gestalteten Freiräumen zwischen einzelnen mehrgeschossigen, einander möglichst wenig verschattenden Bauten.