Projekte zur Denkmalvermittlung

Die Privatisierung brachte die Denkmalbehörden in eine schwierige Situation. Nach dem Verkauf nahezu aller Reihenhäuser gibt es heute weit über 600 private Einzeleigentümer. Sie sind fachlich nicht dazu ausgebildet, müssen ihre unter Denkmalschutz stehenden Häuser aber selbst instand halten. Gemeinsam sind sie in Abstimmung mit der beim Bezirksamt angesiedelten Unteren Denkmalschutzbehörde dafür verantwortlich, dass das fein austariert gestaltete Welterbe-Ensemble homogen erhalten bleibt. Die für Beratung, Genehmigung und Kontrolle zuständigen Behörde war und ist mit dieser Aufgabe jedoch mitunter überfordert. Eklatant war dieser Mangel an Betreuung Mitte der 2000er-Jahre. Aus dieser Situation mit mehreren Hundert nicht hinreichend betreuten Eigentümern heraus entstanden mehrere, aus der Bewohnerschaft selbst vorangetriebene Modellprojekte: 2009-2011 wurde eine Website mit knapp 2000 haus-individuellen Denkmalpflegeplänen entwickelt. Im Kopfbau des Hufeisens wurde 2011 die "Infostation" eingerichtet, eine Kombination aus Café und Ausstellung, die als Treffpunkt für Nachbarn und Anlaufstelle für Welterbe-Touristen dient. Die dort zu sehende Ausstellung wurde später auch als Buch herausgegeben und gehört auch zu der Vorgeschichte dieser Website.