Zeitmaschine "Tautes Heim"

Ein spezielles Angebot für Architektur- und Geschichts-Fans ist das Projekt "Tautes Heim". Hier kann man sich für einige Nächte in ein zeittypisches Zwanziger-Jahre-Ambiente einmieten. Das Haus mit Garten hat den Anspruch eines Museums, funktioniert dabei aber wie ein Ferienhaus und eine Zeitmaschine. Das von zwei Privatleuten betriebene Projekt ist eine Hommage an den Architekten Bruno Taut. Alle für den Architekten typischen Innenraumfarben wurden präzise untersucht und originalgetreu wieder hergestellt. Die Einrichtung spiegelt den Aufbruch in die sich auch im Bereich der Möblierung bereits abzeichnende Moderne wider. Alle Möbel und Austattungselemente stammen entweder aus der Zeit oder wurden nach historischen Vorlagen auf Maß konstruiert. Konzept, Idee und Umsetzung Tautes Heim wurde sowohl mit dem Berliner Denkmalpreis, als auch mit dem European Heritage Award ausgezeichnet. Der etwas ungewöhnliche Name hebt ab auf eine Redewendung, die Ende der 20er Jahre die Runde machte: Bruno Tauts Schriften zu einem zeitgemäßen Wohnambiente waren so populär, dass man damals davon sprach, seine Wohnung zu "tauten". Dies bedeutete, zugunsten einer modernen und zweckmäßigen Einrichtung, auf unnötigen Dekor und die bürgerliche Repräsentation mit allerlei Gardinen, Teppichen, Tapeten und reich verzierten Möbeln zu verzichten. Ein Besuch des als museumsartigen Ferienhaus genutzten Objekts zu reinen Besichtigungszwecken ist nicht möglich.

Grundriss, coloriert mit Standort der Öfen, Quelle: tautes-heim.de