Falkenberger Feste

Nicht nur bei der Bewohnerschaft, sondern in ganz Berlin interessierten sich bestimmte Kreise für die Falkenberger Sommerfeste. Bis zu zehntausend Feierfreudige kamen zwischen 1914 und 1934 jeden Sommer in der Gartenstadt zusammen. Mit den Vorbereitungen begann die Siedlergemeinschaft bereits im Winter des Vorjahres, obwohl die Feierlichkeiten erst am ersten Sonntag im Juli stattfanden. Die Turn-, Gymnastik- und Musikgruppen der Siedlung präsentierten während der Tage Lieder, Gedichte und Theaterstücke auf der Freiluftbühne der Siedlung. In den 1920er-Jahren bekamen sie eine immer stärker werdende avantgardistische Ausrichtung. Die Feste waren geprägt durch den engen Kontakt zu der als besonders progressiv geltenden Volksbühne sowie den Verbindungen zum Friedrichshagener Dichterkreis. Bei den Festumzügen liefen Marsmenschen, Dadaisten, Verkäufer von Wilhelminischen Zöpfen und andere bunt gemischte Gruppen. Dichter wie Erich Weinert trugen ihre Werke vor und Besuchende konnten den umstrittenen, sowjetischen Film Panzerkreuzer Potemkin in seiner ersten deutschen Freiluft-Aufführung sehen. Zu DDR-Zeiten lebte die Tradition der Sommerfeste in der Siedlung nach längerer Pause wieder auf.