Idee der Dachterrassen

Wie für viele andere Architekten war der Wohnungsbau auch für Walter Gropius ein Instrument, um nicht nur soziale und städtebauliche, sondern auch um gesundheitspolitische Probleme zu lösen. Allgemein herrschte von der Jahrhundertwende um 1900 bis in die 1930er-Jahre das Bewusstsein, dass die großstädtischen Wohnverhältnisse mit den dunklen Hinterhöfen, mangelnder Frischluftzufuhr und Emissionen von Industriebetrieben verantwortlich für die große Verbreitung der Tuberkulose in der Arbeiterklasse waren. Die flachen Dächer mit Dachgärten sollten die Werktätigen vor Immunschwäche schützen und den Kranken helfen, gesund zu werden. Die Dachterrassen waren für die Familien der oberen beiden Geschosse geplant, die Familien der beiden unteren Geschosse sollten in den Gartenhöfen Sitzflächen vorfinden. Beides wurde jedoch nicht recht angenommen.