Küchen-Entwürfe > Frankfurter Küche
Der mit Abstand berühmteste und folgenreichste deutsche Küchen-Entwurf ist die "Frankfurter Küche". Hier bei handelt es sich um einen Entwurf aus dem Jahr 1926, der die typischen Einbauküchen im Deutschland der Nachkriegszeit nachhaltig prägen sollte. Der Entwurf stammte von der Architektin Margarete Schütte-Lihotzky und wurde im Rahmen des Neuen Bauens in Frankfurt entwickelt. Die ganze Planung Schütte-Lihotzkys war auf etwa 6 bis 8 qm große Räume angelegt und bildete meist eine schlauchartige, in U-Form angeordnete sehr rationale reine Arbeitsküche ohne Essplatz. Alle typischen Arbeitsabläufe waren so effizient wie möglich vorausgeplant und hatten Auswirkung auf die Gestaltung und Anordnung der Möbel. Zum Beispiel gab es viele sogenannte "Schütten", kleine Behälter für häufig gebrauchte Lebensmittel wie etwa Mehl, Salz oder Zucker. Sie waren wie kleine beschriftete Schubladen in Küchenschränke integriert und konnten herausgezogen ähnliche wie eine kastenförmige Kanne zum wohldosierten Ausschütten benutzt werden. Auch ein herunterklappbares Bügelbrett oder ein Gestell zum Trocknen gespülter Teller war vorhanden. Der Entwurf sollte die Arbeit der Hausfrau entlasten und orientierte sich daher an der Effizienz industrieller Produktion an den Fließbändern der Fabriken. Anders als der von Bruno Taut für die GEHAG entwickelte Berliner Musterküche war die Frankfurter Küche eher beengt und nur für eine Person ausgelegt. Sie wurde zwar auch entwickelt, um die typische "Frauenarbeit" zu reduzieren, zementierte aber indirekt auch die Rolle der Frau als "Hausfrau", die den Rest der Familie bediente und das Essen auftrug.