Deutscher Werkbund > Organisation

Der Deutsche Werkbund wurde 1907 gegründet. Das Ziel der Gründungsmitglieder war es, für qualitativ hochwertige Gestaltung zu werben. Hierzu galt es, die Belange von Kunst, Industrie und Handwerk gemeinsam zu denken. Gleichzeitig wollte man bei Politik und Bevölkerung eine entsprechende Wertschätzung erreichen und auf die Herausbildung günstiger Rahmen- und Produktionsbedingungen hinarbeiten. Der Deutsche Werkbund bündelte damit mehrere im Zuge der Industrialisierung entstandene Reformbewegungen. Er darf als Prototyp einer erfolgreichen Lobby-Organisation gelten, die sogar außerhalb Deutschlands aktiv wurde und mehrere "Werkbund-Siedlungen" errichtete. Schon kurz nach seiner Gründung versammelte er fast alle maßgeblichen Architekten und Gestalter (z.B. Peter Behrens, Henry van de Velde oder El Lissitzky) sowie prominente Vertreter aus Industrie, Medien und Politik. Unter anderem plädierte der Werkbund für einen weitgehenden Verzicht auf funktionslose und rein schmückende Formen. Der Werkbund bereitet damit den Weg für den Stil der Neuen Sachlichkeit und des Neuen Bauens. Er legte außerdem die Basis für eine reformierte Ausbildung, wie sie ab 1919 etwa am Staatlichen Bauhaus praktiziert wurde.

Plakate zu den Werkbund-Ausstellungen 1914 und 1929