Peter Behrens (1886-1940 · Designer / Architekt)

wurde 1868 in Hamburg geboren und gilt als einer der wichtigsten Wegbereiter des modernen Industrie- und Grafik-Designs. Behrens startete als Künstler. Er studierte Malerei an den Kunstakademien in Karlsruhe, Düsseldorf und zuletzt in München, wo er verschiedene Künstlervereinigungen mitbegründete. In den Folgejahren beschäftigte er sich zunehmend mit angewandter Kunst – eine Design-Disziplin im heutigen Sinne gab es damals noch nicht. 1899 erhielt Behrens eine Berufung an die Künstlerkolonie Mathildenhöhe in Darmstadt, einer im Geist der Jugendstil- und Reformbewegung geplanten Musteranlage, wo ein idealtypisches Zusammenwirken von Kunst und Handwerk demonstriert werden sollte. Hier schuf Behrens mit seinem privaten Wohnhaus eins der markantesten Gebäude, für das er auch das gesamte Interieur passend entwarf. 1903 wurde er, erst 34-jährig, zum Direktor der Kunstgewerbeschule Düsseldorf berufen, einen Posten, den er bis 1907 bekleidete. Behrens zählte 1907 zu den Mitbegründern des Deutschen Werkbundes. Im gleichen Jahr ging er nach Berlin und gründete dort sein eigenes Architekturbüro. Das ganzheitlich arbeitende Büro entwickelte sich schnell zu einer wichtigen Keimzelle der Moderne, zu dessen Mitarbeitern auch die später selbst berühmten Architekten Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und Le Corbusier zählten. 1907 wurde Peter Behrens zum Künstlerischen Leiter der AEG berufen, deren Erscheinungsbild er in den Folgejahren maßgeblich prägen sollte. Für die AEG, einen der großen Arbeitgeber der Elektropolis Berlin, entwarf er nicht nur zahlreiche Industrie- und Verwaltungsbauten, sondern auch Haushaltsgeräte, Logos, Werbegrafiken und Schriften. Er gilt damit auch als Pionier des modernen Grafik-Designs. 1921 wurde Behrens an die Düsseldorfer Kunstakademie berufen. 1922 folgte der Ruf zum Leiter der Meisterschule für Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Einen ähnlichen Posten bekleidete er ab 1936 an der Akademie der Künste in Berlin – der Stadt, in der er 1940 an den Folgen eines Herzversagens verstarb.