Paul Rudolf Henning (1886–1986 · Architekt)

wurde 1886 in Berlin geboren. 1916 ging er nach Zürich, hatte dort Kontakt zu der avantgardistischen Künstlergruppe Dada und arbeitete als Bildhauer im Stil des Expressionismus. 1919 gehörte er dem revolutionären Arbeitsrat für Kunst an, in dem unter anderen auch Bruno Taut und Walter Gropius aktiv waren. Henning war ein Vertreter des Neuen Bauens und führte viele Siedlungsprojekte in Berlin durch, zum Beispiel seine Siedlung in Baumschulenweg in Treptow-Köpenick und die langgestreckte Wohnanlage Metastraße in Lichtenberg. Zu seinen bekanntesten Bauten zählt außerdem das zentral in Berlin-Mitte gelegene Verlagshaus Mosse, dessen Umbau er 1921–23 gemeinsam mit Erich Mendelssohn und Richard Neutra plante. Nach 1933 blieb er in Deutschland, konnte aber nur noch im Industriebau in seinem bevorzugten Stil der Neuen Sachlichkeit bauen. Bei anderen Arbeiten passte er sich dem Architekturstil des NS-Regimes an. Nach 1945 arbeitete er wieder nach den Gestaltungsgrundsätzen der Moderne.