Hugo Häring (1882–1958 · Architekt)

wurde 1882 im schwäbischen Biberach geboren. Er studierte an den Technischen Hochschulen in Stuttgart und Dresden. 1903 schloss er sein Studium bei Theodor Fischer, dem 1. Vorsitzenden des Deutschen Werkbunds ab. Anschließend arbeitete Häring als freier Architekt in Hamburg und Ostpreußen. Im Ersten Weltkrieg war er als Dolmetscher eingesetzt. 1921 ging er nach Berlin. Er teilte sich ein Arbeitszimmer mit Mies van der Rohe. Mit ihm gemeinsam gründete er 1923/1924 in Berlin den "Zehnerring", aus dem später die über Berlin hinausreichende Architektenvereinigung "Der Ring" wurde. 1926 wurde Häring zum Sekretär des Rings, der inzwischen 27 Mitglieder hatte, ernannt. Während Walter Gropius und Mies van der Rohe für eine technisch-industrielle Architektur standen, vertrat Häring wie auch sein Kollege Hans Scharoun eine „organische Architektur“. Zu seinen Hauptwerken zählen die Wohnbauten in der Waldsiedlung "Onkel Toms Hütte" in Berlin-Zehlendorf (1926/27) sowie seine Wohnzeilen in der Ringsiedlung Siemensstadt (1929/30). Hugo Häring gehört zu den Architekten, die nicht ins Exil flüchteten. Er leitete ab 1935 eine private Schule für Gestaltung. Nachdem massiven Bombenschäden, ging er 1944 in seine Heimatstadt Biberach zurück. 1947 bis 1950 war er von dort aus Mitarbeiter an dem von Hans Scharoun geleitetem Institut für Bauwesen an der Akademie der Wissenschaften in Berlin. 1958 ist Häring in Göppingen verstorben.