Fred Forbat (1897–1972 · Architekt)

wurde 1897 im ungarischen Pecs geboren. Nachdem er sein Architekturstudium in München beendet hatte, versuchte die bayerische Regierung, ihn als unerwünschten, beschäftigungslosen Ausländer abzuschieben. Doch Walter Gropius gab dem begabten jungen Mann eine Anstellung in seinem Atelier in Weimar und ließ ihn eine "Bauhaus-Siedlung" planen, die zwar nie realisiert wurde, aber Teil der Vorgeschichte ist, aus der das berühmte "Musterhaus am Horn" entstand. 1928 wurde Forbat deutscher Staatsbürger, gründete ein eigenes Büro und war auf dem besten Weg, ein Stararchitekt zu werden. Stadtbaurat Martin Wagner übertrug ihm unter anderem den Bau von 1200 Wohnungen in der Reichsforschungssiedlung Spandau-Haselhorst. Wegen antisemitischen Anfeindungen ging Forbat 1932 als Mitarbeiter der staatlichen Städtebauorganisation “standardgorprojekt” in die UdSSR. Nach einigen Monaten war er total desillusioniert, konnte aber wegen der nationalsozialistischen Machtübernahme nicht nach Deutschland zurückkehren. Auch in Ungarn erlebte er antisemitische Angriffe. Der Versuch, ihn in die USA als Hochschullehrer zu holen, schlug fehl. Die einzige Fluchtmöglichkeit bot ihm Schweden. In Schweden, wo er 1972 verstorben ist, wird er noch heute als exzellenter Stadtplaner geehrt.