Carl Legien (1861–1920 · Gewerkschaftler / Namensgeber)

wurde im westpreußischen Marienburg (heute unter dem Namen Malbork zu Polen gehörend) geboren. Er war ein wichtiger Gewerkschaftsfunktionär, nach dem unter anderem die Wohnstadt Carl Legien im Prenzlauer Berg benannt ist. Nach dem frühen Tod der Eltern wuchs Legien in einem Waisenhaus auf. 1875 begann er eine Lehre als Drechsler, die er 1880 abschloss, um dann als Geselle in Berlin, Frankfurt am Main, bei Köln und zuletzt in Hamburg zu arbeiten. 1885 trat Legien der SPD bei. 1886 wurde er Mitglied des Fachvereins der Drechsler, der für ihn zuständigen Hamburger Gewerkschaft, und begann sich erfolgreich innerhalb der Gewerkschaftsbewegung zu engagieren. 1913 wird er, nach mehrjähriger Arbeit als dessen Sekretär, Präsident des Internationalen Gewerkschaftsbundes. 1919 folgte die Wahl zum Vorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB). Gegen Ende des Ersten Weltkriegs beteiligte sich Legien an Verhandlungen mit der Industrie, in deren Folge die Gewerkschaften als offizielle Interessensvertreter der Arbeiterschaft anerkannt wurden und es unter anderem zur Einführung der Achtstunden-Woche als Regelarbeitszeit kommt. Legien verstarb 1920 in Berlin. Neben der Wohnstadt Carl Legien ist auch eine berufsorientierende Neuköllner Schule sowie der Kreuzberger Legiendamm nach ihm benannt.