Adolf Otto (1872–1943 · Kaufmann / Bewohner)

wurde 1872 in Berlin geboren und verbrachte fast sein ganzes Leben in der Stadt. Neben seinen beruflichen Tätigkeiten als Kaufmann in Druckereien und Verlagen interessierte er sich für die aufkommenden lebensreformerischen Ideen. Besonders überzeugten ihn die sozial-ethischen und wirtschaftlichen Reformen der Gartenstadtbewegung. Er pflegte enge Kontakte zum Friedrichshagener Dichterkreis. Mit Gleichgesinnten, wie Bernhard Kampffmeyer und Robert Tautz, gründete der Kaufmann deshalb 1902 in Berlin die Deutsche Gartenstadt-Gesellschaft (DGG). Dort bekleidete er viele Jahre den Posten des Generalsekretärs und Sachverwalters. Dem einzigen Berliner Projekt der DGG, der Gartenstadt Falkenberg, bereitete er als Gründungsmitglieder den Weg und unterstütze sie als langjähriger Siedlungsvertreter im Gemeinderat von Alt-Glienicke. Das von Heinrich Tessenow entworfene Wohnhaus der Familie Otto – Am Falkenberg 119 – diente gleichzeitig als Büro der DGG. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurde der Experte für Siedlungswesen aller Ämter enthoben und musste emigrieren. Sein Weg führte dabei über England nach Frankreich, wo er sich weiterhin in Wohnbauprojekten engagierte. Otto kehrte 1942 zwangsweise nach Berlin zurück, wo er 1943 verstarb.