Trockenboden
Bei einem Besuch der Welterbe-Siedlungen fällt auf, dass die meisten größeren, mit einem Pult- oder Flachdach abschließenden Wohnblöcke ganz oben noch eine Reihe von kleineren Fenstern haben, die offenbar zu einem eigenen Geschoss gehören, das aber etwas niedriger als die darunter liegenden Stockwerke erscheint. Hierbei handelt es sich um einen gemeinschaftlich genutzten Dachboden, denn viele Bewohnerinnen und Bewohner früher zum Trocknen ihrer Wäsche benutzten. Die meisten dieser "Trockenböden" sind nur knapp über zwei Meter hoch und damit nur bedingt zum Wohnen geeignet. Manche werden auch heute noch von Mietern zum Wäschetrocknen genutzt. Andere Nutzungen existieren nicht, da die Räume aus Gründen des Brandschutzes nicht dauerhaft als Lagerraum verwendet oder anderweitig vermietet werden dürfen. Trotzdem erfüllen sie im Rahmen der Energieeffizienz der denkmalgeschützten Häuser eine Funktion, denn der Raum unterm Dach wirkt wie eine zusätzliche Isolierschicht und beugt Wärmeverlusten der oberen Wohnetagen vor. Eine Ausnahme bildet die bereits 1913–1916 entstandene Gartenstadt Falkenberg, wo alle Häuser mit Giebeldächern gedeckt sind.