Architektenvereinigung "Der Ring"
Die Großsiedlung Siemensstadt wird häufig auch als "Ringsiedlung" bezeichnet. Hintergrund ist, dass die Mehrzahl der dort entwerfenden Architekten in der Architektenvereingung "Der Ring" zusammengeschlossen waren. Sie wurde 1926 gegründet und setzte sich aus rund 20 Architekten aus ganz Deutschland zusammen. Ursprünglich gestartet war die Gruppe bereits 1924, damals nur mit zehn Berliner Architekten, dem sogenannten "Zehnerring". Sie beschlossen später, sich räumlich zu erweitern, um auch die Erfahrungen der außerhalb Berlins arbeitenden Kollegen mit einzubeziehen. Sie alle hatten sich zum Ziel gesetzt, das "Neue Bauen" und eine neue Formensprache zu etablieren, wie man sie – trotz der ganz unterschiedlichen Handschriften – auch in der Ringsiedlung Siemensstadt ablesen kann. Und natürlich gab es passend zum "Ring" auch die Gegenbewegung der Konservativen und Traditionalisten, die sich "Der Block" nannten und ähnlich unverrückbare Positionen vertraten.