DEGEWO
Der Name ist eine Abkürzung für die "Deutsche Gesellschaft zur Förderung des Wohnungsbaus". Die "DEGEWO" wird 1924 in Berlin gegründet und steht – anders als Ihre Konkurrenz die GEHAG – weniger den Arbeitnehmerverbänden, sondern eher den deutschen Beamtenverbänden nahe. Ihr erstes Großprojekt ist Teil der "Großsiedlung Britz", zu der auch die Hufeisensiedlung gehört. Die Teilung des insgesamt 37 Hektar umfassenden Geländes der Großsiedlung Britz durch die Berliner Stadtverordneten spiegelt die dortigen politischen Machtverhältnisse wider und wird im Zuge der Bauarbeiten nicht nur zu einem Schauplatz der Ideologien, sondern auch des Wettbewerbs der Stile und Organisationsformen: Mit dem Entwurf der DEGEWO-Bauten wird das eher traditionell ausgerichtete Architekturbüro von Ernst Engelmann und Emil Fangmeyer beauftragt. Die Bauausführung übernimmt ein Bauunternehmen der Privatwirtschaft. Während auf der östlichen Straßenseite der Fritz-Reuter-Allee repräsentative Fassaden mit Gauben, expressionistischem Dekor und Giebeldach entstehen, entwickelt Bruno Taut entlang der westlichen Seite im Auftrag der GEHAG eine Architektur, die eine radikale visuelle Gegenposition darstellt. Während der Nachkriegszeit ist die Degewo zum Teil maßgeblich am Wiederaufbau der Stadt beteiligt. Prominente Großprojekte der 1960er- und 70er-Jahre sind etwa die "Gropiusstadt" im Neuköllner Süden oder der Komplex an der Schlangenbader Straße in Berlin-Wilmersdorf, wo ein kompletter Wohnblock unmittelbar über der Autobahn errichtet wurde. Die mittlerweile klein geschriebene "degewo" bewirtschaftet heute rund 75.000 Immobilien und ist damit die größte landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Berlins.
vgl.: https://de.wikipedia.org/wiki/Degewo (Stand 30.12.2018)