Bruno Ahrends (1850–1933 · Architekt)
wurde 1850 in Berlin geboren und wuchs in wohlhabenden Verhältnissen in einer Villengegend am Wannsee auf. Wie seine Geschwister konvertierte er vom Juden- zum Christentum und änderte seinen Namen von Arons zu Ahrends. Trotz der Assimilation wurde ihm der Zugang zu seinem Wunsch-Studienfach Schiffbau aufgrund seiner jüdischen Herkunft verwehrt. Stattdessen studierte er Architektur an den Technischen Hochschule in München und (Berlin-) Charlottenburg. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen mehrere Wohn- und Siedlungsbauten in verschiedenen Berliner Bezirken sowie einige Villen und Landhäuser. Sein für die eigene Familie errichtetes Haus in der Berliner Miquelstraße wurde später zur Dienstvilla des Bundestagspräsidenten. Nach dem Berufsverbot durch die Nationalsozialisten im Jahr 1937 floh er 1938 zunächst nach Italien, nach Großbritannien und wurde später von den Briten - trotz seiner jüdischen Wurzeln – als sogenannter "Enemy alien" festgehalten. 1948 starb er unmittelbar nach seiner Emigration ins südafrikanische Kapstadt.