Arts and Crafts-Movement
Hierbei handelte es sich um eine Bewegung, die sich Mitte des 19. Jahrhunderts in England gebildet hatte. Ihre Mitglieder beschäftigten sich mit einer Frage, die sich in ähnlicher Form auch beim Bau der Welterbesiedlungen stellte: Vor dem Hintergrund der Industrialisierung und ihrer oft als seelenlos empfunden Produkte wollte man sich an der hohen Gestaltungsqualität handwerklich hergestellter Produkte orientieren. Deshalb wurde besonderer Wert darauf gelegt, dass die Verarbeitungsdetails zum Material und in die handwerkliche Tradition passen. Sie sollten schlicht und zugleich formal interessant sein. Teile der Arts and Crafts-Ideale wurden ab 1907 auch vom Deutschen Werkbund , den Vertretern des Reformwohnungsbaus und später auch von der Bauhaus-Designschule aufgegriffen. Sie gerieten aber zunehmend in Widerspruch zum Funktionalismus, einem anderen Gestaltungsideal, das stärker auf einen hohen Gebrauchswert und die industrielle Massenproduktion ausgerichtet war. Auch beim Bau der Berliner Welterbesiedlungen, versuchte man einen Kompromiss zwischen kostengünstiger Typenbauweise und einer möglichst individuellen Gestaltung mit interessanten Details und Materialien zu finden.