Otto Bartning (1883–1959 · Architekt)
wurde 1883 in Karlsruhe geboren. 1902, direkt nach seinem Abitur nahm er das Architekturstudium an der Technischen Hochschule Charlottenburg auf. 1904 unternahm er eine Weltreise. Er setzte danach sein Studium fort, schloss es aber aus unbekannten Gründen nicht ordnungsgemäß ab. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 hatte er bereits 18 Kirchen in Deutschland gebaut. 1918 wurde er Mitglied des Arbeitsrats für Kunst, später der Architektenvereinigung Der Ring. Von 1919 bis 1923 zählte er – gemeinsam mit Walter Gropius – zum Vorstand des Deutschen Werkbunds und gilt als einer der Mitautoren des Bauhaus-Manifests ohne später selbst an der Schule zu lehren. Spektakulär war der 1922 vorgestellte Entwurf seiner expressionistischen, jedoch nie erbauten Sternkirche. Berühmt wurde Bartning mit der 1928 in Köln erbauten Stahlkirche. Neben Kirchen entwarf er auch Kliniken, Wohnhäuser, Fabrikgebäude und Siedlungsbauten – wie etwa die lange Zeile in der Ringsiedlung Siemensstadt. Sein Name steht außerdem für den Wiederaufbau der Insel Helgoland. Hochgeehrt starb Otto Bartning 1959 in Darmstadt.