Pultdach

Der Begriff bezeichnet die in den Welterbe-Siedlungen häufigste Form der Dachkonstruktion. Genau genommen handelt es sich bei einem Pultdach um die geläufigste Variante des Flachdachs. Der Neigungswinkel eines Pultdachs beträgt mindestens 4 Grad. Das ist gerade genug, damit sich keine Pfützen bilden und das Regenwasser zu einer Seite abfließen kann. Die höher liegende Kante nennt man Dachfürst, die niedrigere Dachtraufe. Unterhalb der Traufen sind dann die Regenrinnen montiert, in denen das Wasser zu einem vertikalen Fallrohr transportiert wird. Unten angekommen kann es dann entweder direkt im Boden versickern oder wird geeignet in die Kanalisation geleitet. Die Verwendung eines Pult- oder Flachdachs bringt zwei Vorteile: Zum einen erhöht sich die von den Bewohnern effektiv nutzbare Wohnfläche des Obergeschosses. Zum anderen ist diese Bauweise wesentlich günstiger zu realisieren als ein traditionelles dreieckiges, aufwändig von Hand mit Dachziegeln gedecktes Giebeldach. Dieser Verzicht auf einen dreieckigen Giebel und Dachstuhl wirkte jedoch für Verfechter traditioneller Gestaltung befremdlich und sorgte – etwa im Umfeld der Waldsiedlung "Onkel Toms Hütte" in Berlin-Zehlendorf oder auch in der Britzer Hufeisensiedlung – für heftige Auseinandersetzungen.