Volkspark Jungfernheide
Östlich von Spandau lag die Jungfernheide, ein ausgedehntes Wald- und Heideland, das sich nicht für den Ackerbau eignete. Genutzt wurde es zunächst als Jagdgebiet für die Brandenburger Kurfürsten und preußischen Könige. Dann folgten militärische Nutzungen, etwa durch Artillerie-Schießplätze oder für Luftschiffe. Die Stadt Charlottenburg kaufte 1904 einen großen Teil des Geländes im Norden, um dort einen Park für die werktätige Bevölkerung anzulegen. Nach einigen Verzögerungen begannen die Arbeiten 1920 und endeten 1927. Den Entwurf übernahm der Charlottenburger Gartenamtsleiter Erwin Barth. Der axial angelegte Park sah im geometrischen Kernbereich eine intensive Nutzung vor: Freibad, Spielwiese, Gartentheater und Rudermöglichkeit. Er erfüllte damit das zentrale Kriterium eines Volksparks, dessen Konzept vorsah, dass Parkanlage nicht rein repräsentativ zu gestalten sind, sondern auch zur Erholung, konkreten Nutzung und sportlichen Betätigung dienen sollen. Dies entsprach auch dem Geist, in dem die Berliner Welterbe-Siedlungen erbaut wurden. Dies erklärt auch, warum neben Erwin Barth auch die beiden beim Bau der Welterbe-Siedlungen beteiligten Gartenarchitekten Leberecht Migge und Ludwig Lesser zu den Wegbereitern des Volkspark-Gedankens zählen. Der Teil südlich des Parks wurde für die neue Großsiedlung ausgewählt. Die schönen Baumgruppen und der Charakter als Wiesenlandschaft sollten erhalten bleiben.